Was ist Snapchat?

Was ist Snapchat? Das fragen sich vor allem Leute, die der Social-Media-App noch nicht verfallen sind.

Grafik mit Snapchat Logo

Die Instant-Messaging-App und Social-Media-Plattform Snapchat gilt schon länger als ernstzunehmender Facebook-Konkurrent. Sie ist insbesondere bei jungen Menschen zwischen 13 und 25 Jahren beliebt. Noch gilt Snapchat als reine Spaßangelegenheit, doch Experten wittern eine ähnliche Erfolgskurve wie bei Instagram.

Auch dem Foto-Sharing-Dienst wurde zuerst wenig Erfolg prognostiziert. Heute gehört er nach Twitter zu den beliebtesten Social-Media-Diensten in Deutschland. Und angesichts der aktuellen Entwicklung muss es um seinen Platz hinter Facebook mit Snapchat teilen.

Was steckt hinter dem Snapchat-Hype?

Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

200 Millionen aktive User hat Snapchat weltweit, allein 5 Millionen in Deutschland. Die Bundesrepublik ist damit eines der zehn Länder mit der höchsten Snapchat-Nutzerzahl. Am beliebtesten ist die kostenfreie App für Android und iOS in Norwegen.

Was ist nun die Besonderheit an Snapchat? Nachrichten mit Fotos und Videos kann man schließlich auch über Facebook, Instagram oder WhatsApp verschicken.

Eine Kernfunktion ist: Verschickte Fotos sind nur wenige Sekunden lang sichtbar sind und dann unwiderruflich verloren. Außerdem ist die App des Unternehmens aus Los Angeles nur auf dem Smartphone nutzbar. Das Live-Tool lässt sich nicht über einen Internetbrowser benutzen.

Die 2011 von Robert „Bobby“ Murphy und Evan Spiegel ins Leben gerufene App könnte den nächsten radikalen Wandel in der Kommunikation über Social Media bedeuten. Gerade die junge Generation fühlt sich durch Bilder, Videos und Fotos eher angesprochen als durch Textnachrichten. Snapchat betont aber auch gerne, viele Nutzer über 19 Jahre zu haben, also nicht etwa ein digitaler Kindergarten mit sprunghaftem Publikum zu sein.

So funktioniert Snapchat

Nach der Installation und Anmeldung solltest du zuerst nach ein paar Freunden suchen. Über den Punkt „Freunde adden“ lassen sich über den vollständigen Nutzernamen oder über den Snapcode, einen QR-Code, der jedem Profil zugeordnet ist, andere Nutzer hinzufügen.

Außerdem kannst du das Adressbuch durchsuchen, dir von der App Vorschläge machen lassen und bei aktiver Standort-Ortung Snapchatter in deiner Umgebung identifizieren. Benutzernamen und Snapcode lassen sich auch über die App direkt mit Freunden und Followern aus anderen sozialen Netzwerken teilen. Die eigenen Kontakte kannst du dann über die Freundesliste verwalten.

Nachdem du ein Profilbild erstellt hast, kann es mit dem „Snappen“ bereits losgehen. Das Profilbild wird über den Geist im Profil erstellt – einfach antippen und mit Selbstauslöser bis zu fünf Fotos aufnehmen. Wer kein Foto von sich benutzen möchte, kann über die App Bitmoji einen Avatar erstellen.

Das Snappen an sich ist ganz einfach. Öffnest du die App, siehst du auf dem Startbildschirm das Bild, das deine Smartphone-Kamera gerade anvisiert. In der oberen Leiste kannst du auswählen, ob die Front- oder die Rückkamera benutzt werden soll. Über die Lupe lassen sich Freunde und Storys finden, das Geistsymbol führt dich zurück zur Profilseite.

In der unteren Leiste befindet sich mittig der Auslöser für die Kamera. Das Symbol rechts unten bringt dich auf die Menü-Seite der Snapchat-Storys, das Symbol unter dem Auslöser zu den Memorys. Seit geraumer Zeit lassen sich Snaps und Storys für das eigene Erinnerungsalbum speichern. Ganz links befindet sich die Chatfunktion.

Ist der Snap erstellt, lässt er sich noch bearbeiten. Dafür stehen dir Schrift, Sticker und Emojis zur Verfügung. Anschließend entscheidest du, ob der Snap per Chat an bestimmte Freunde verschickt oder als Story für 24 Stunden veröffentlicht werden soll. Den Zeitrahmen von 1 bis 10 Sekunden wählst du vor der Veröffentlichung aus.

Discover - Entdecke die Welt mit Snap

  • Auch Blogger, Influencer und Prominente haben die App für sich entdeckt. Snapchat verspricht unverstellte Einblicke in das Leben der Stars. Wer die App zur Eigenwerbung nutzt, möchte vor allem direkt mit seinen Fans kommunizieren und Nähe zu ihnen aufbauen.

  • Auch einige Marken nutzen Snapchat. Dabei ist entscheidend, den Nutzern authentische Live-Geschichten in Snap-Manier zu präsentieren und nicht etwa Erklär-Videos über die Produkte oder Lifestyle-Bilder. Marken wie der ADAC, Red Bull, Playstation oder Gucci nutzen Snapchat bereits überzeugend für ihren Markenauftritt.

  • Noch relativ neu auf Snapchat ist die Discover-Funktion in der deutschen Version. Über sie lassen sich journalistische Inhalte abrufen**.** Snapchat verspricht sich davon mehr Inhalt, der nicht nur populär, sondern auch glaubwürdig und relevant ist. Dafür arbeitet der-Anbieter mit bekannten deutschen Medienhäusern wie Spiegel und Axel Springer zusammen.

Datensicherheit gegeben?

Wie bei vielen anderen Online-Diensten sehen Datenschützer die Datensicherheit bei Snapchat nicht unbedingt gegeben. Seit einem Hackerangriff 2013 und dem Bekanntwerden von schweren Sicherheitslücken und Fehlinformationen an die Nutzer steht das Unternehmen unter besonderer Beobachtung. Denn die Fotos landen nicht vollständig im digitalen Nirwana. Entgegen eigenen Beteuerungen meldet Snapchat nicht, wenn jemand einen Screenshot vom Snap macht.

Darüber hinaus werden – wiederum entgegen offizieller Angaben von Snapchat – die Ortsdaten der Nutzer gespeichert. Und 2013 nutzten Hacker die Sicherheitslücken der App aus und veröffentlichten 4,6 Millionen Datensätze von Snapchat-Usern – Daten, die so mancher vielleicht lieber nicht wieder gesehen hätte.

Warum Snapchat?

Der Sinn von Snapchat erschließt sich vor allem älteren Social-Media-Usern auf den ersten Blick nicht. Fans der App dagegen wissen sofort, was sie an ihr haben: Authentizität. Mit keiner anderen App lässt sich besser der (verfremdete) Alltag zeigen, ohne dass man sich als Selbstdarsteller fühlen müsste. Freunde und Familie erleben eine Eins-zu-eins-Abbildung der Realität – und spätestens nach 24 Stunden ist alles Geschichte.

Finja

Finja liebt gut gemachte Anwendungen und kennt (so gut wie) jede App. Wenn Sie nicht das Smartphone ihrer Freundin einrichtet, soll sie gerüchteweise auch mal in der analogen Welt unterwegs sein.

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