Das Google Pixel 4 im Test

Kommt das neue Kamera-Wunder aus dem Hause Google? Wir haben das Google Pixel 4 getestet und verraten, was drinsteckt.

Das Google Pixel 4 in verschiedenen Farbvarianten.

Vor wenigen Tagen hat der Suchmaschinen-Riese Google die neuen Pixel 4 und Pixel 4 XL vorgestellt. Gewohnheitsgemäß richtet sich das Interesse der Tech-Welt vor allem auf die Kameraausstattung. Schon lange galt als gesichert, dass das neue Google-Handy endlich mit dualer Kamera kommt.

Ob die doppelte Knipse hält, was sie verspricht, und was das Google Pixel 4 sonst noch auszeichnet, erfährst du in unserem Testbericht.

Google Pixel 4 bringt die duale Kamera

Was den Vorgängern des Google Pixel 4 an Linsenvielfalt fehlte, machten die Smartphones mit einer leistungsstarken Kamera-Software wett. Das Ergebnis: Die Pixel-Handys konnten mit der Bildqualität der Dual- und Triple-Kameras von der Konkurrenz absolut mithalten und gehörten stets zu den besten Kamera-Handys.

In diesem Jahr hat Google endlich den Sprung gewagt und das Google Pixel 4 mit einer dualen Kamera ausgestattet. Der Hauptsensor liefert 12,2 Megapixel und die zusätzliche Telelinse 16 Megapixel. Auf einen Ultra-Weitwinkelsensor verzichtet Google.

Erweiterte Kamera-Features für mehr Möglichkeiten

Beide Linsen bieten sowohl eine optische als auch eine digitale Bildstabilisierung. Neben der Möglichkeit, verlustfrei zwischen den Sensoren hin und her zu zoomen, hat in unserem Google-Pixel-4-Test aber vor allem eine Funktion überzeugt: das Dual Exposure Feature.

Diese Funktion ermöglicht es, die Hintergrunddynamik bequem über einen Regler einzustellen, sodass Fotos auch mit Gegenlicht gut ausgeleuchtet werden und mehr vom Motiv eingefangen wird.

Toll ist außerdem, wie hochauflösend Bildmotive dank Live HDR+ bereits während der Aufnahme auf dem Bildschirm erscheinen. Nach dem Knipsen punkten Fotos mit einer starken Detailgenauigkeit und scharfen Konturen sowie Kontrasten. Bildrauschen ist auf dem ersten Blick nicht zu erkennen.

Für die Nachtstunden gibt es einen klassischen Nachtaufnahme-Modus und den Astro-Modus. Letztgenannter bringt mehr Licht auf Fotos, sodass noch mehr von deinem nächtlichen Motiv zu sehen ist.

Wer seine Erlebnisse gerne auf Video festhält, kann mit dem Pixel 4 Videoaufnahmen in 4K-Auflösung mit bis zu 30 fps (frames per second) aufnehmen. Wer mehr möchte, muss die Auflösung allerdings etwas runterschrauben. Wir hoffen, dass Google hier ein Update auf 60 fps nachliefert.

Auf der Vorderseite zeigt sich im Gegensatz zum Vorgänger lediglich eine einfache Front-Cam mit 8 Megapixeln. Dennoch können sich die Selfies sehen lassen. Wer Bilder mit Bokeh-Effekt möchte, kann diesen nachträglich auf sein Selbstporträt legen – und auch wieder deaktivieren.

Leistungsstarkes Display in klassischem Design

Hinsichtlich der Kameraausstattung unterscheiden sich das Pixel 4 und Pixel 4 XL kaum voneinander, wohl aber hinsichtlich Größe und Bildschirmauflösung.

Das Google Pixel 4 ist mit einem 5,7-Zoll-OLED-Display mit Full HD+ ausgestattet und damit im Vergleich zu anderen Flaggschiffen sehr kompakt. Das dürfte vor allem diejenigen freuen, die sich ein Smartphone wünschen, das in die Hosentasche passt. Wer mehr möchte, sollte sich für das Pixel 4 XL mit 6,3-Zoll-Bildschirm und Quad-HD+-Auflösung entscheiden.

Das Display des Google Pixel 4 kann in unserem Test absolut überzeugen. Mit herausragenden 90 Hz Bildwiederholfrequenz lässt sich das neue Smartphone unglaublich flüssig bedienen, sodass keinerlei Ruckler und Übergänge beim Wischen erkennbar sind. Und auch sonst glänzt das Display mit einer ausgesprochen scharfen Darstellung und hoher Leuchtkraft.

Beim Design hat Google auch in diesem Jahr keinen großen Sprung gemacht. Das Google Pixel 4 hat einen vergleichsweise breiten Rand oberhalb des Displays und bietet damit bei Weitem nicht so viel Bildschirmfläche wie die Flaggschiffe anderer Hersteller. Wenigstens ist die unschöne riesige Notch verschwunden.

Das Google Pixel 4 gibt es in drei Gehäusefarben. Neben den klassischen Farben Schwarz und Weiß ist das Google Pixel 4 in Orange ein echtes Highlight – und unser Favorit.

Die Rückseite des Pixel 4 besteht aus Glas und der Rahmen aus Aluminium. Da das schwarze Pixel-Handy nicht über eine angeraute Rückseite verfügt wie die anderen beiden Varianten, zeigten sich bei unserem Google-Pixel-4-Test schnell unschöne Fingerabdrücke auf dem Gerät.

Innovative Sensortechnik bei geringer Ausdauer

Während andere Top-Smartphones, die derzeit auf den Markt kommen, häufig schon den Prozessor Snapdragon 855 Plus an Bord haben, findet man beim Google Pixel 4 noch den Snapdragon 855 von Qualcomm. Der Leistungsfähigkeit des Smartphones tut das keinen Abbruch. Mit einem soliden Arbeitsspeicher von 6 GB RAM ist das Pixel 4 sehr schnell und lässt sich ruckelfrei bedienen.

In Sachen Chip-Technologie hat sich Google was einfallen lassen: Das Google Pixel 4 verfügt über einen Neural Core Chip für KI und Machine Learning, was zum einen die Intelligenz der Kamera positiv beeinflusst, zum anderen sich immens auf die Bedienfreundlichkeit auswirkt.

Das Smartphone ist in der Lage, Sprache auch ohne Internetverbindung in Text umzuwandeln – wobei es diese Funktion erst in einigen Wochen geben wird und vorerst nur für Englisch. Darüber hinaus lässt sich das Pixel 4 über Sprachbefehle mit dem Google Assistant steuern – auch das gänzlich ohne Internet.

In unserem Google-Pixel-4-Test beeindruckt aber vor allem die Gestensteuerung. Dank des Radar-Chips lässt sich das Smartphone bequem über Gesten steuern, und das sogar bei schlechten Lichtverhältnissen. Songs skippen, Seiten wechseln, Funktionen ansteuern – der leistungsstarke Chip sorgt dafür, dass sich das Pixel 4 so einfach wie noch nie bedienen lässt.

Google verzichtet bei seinem neuen Pixel 4 auf einen Fingerabdrucksensor. Stattdessen gibt es eine Gesichtserkennung, die per Infrarot funktioniert. Das Android-10-Smartphone erkennt sofort, wenn sich der Besitzer sein Handy schnappt, und entsperrt es in Sekundenbruchteilen.

Enttäuschend ist hingegen die Akkukapazität. Während das Google Pixel 4 XL immerhin 3.700 mAh vorweisen kann, sind es bei der Standard-Version gerade einmal 2.800 mAh. Im Vergleich zu anderen aktuellen Premium- und Mittelklasse-Smartphones ist das eindeutig zu wenig. Mit dem 18-Watt-Ladegerät lässt es sich zumindest zügig wieder aufladen.

Was kostet das Google Pixel 4?

Ab dem 24. Oktober 2019 ist das Google Pixel 4 und Pixel 4 XL in jeweils zwei Speichervarianten erhältlich und sogar etwas günstiger als die Vorjahresmodelle.

  • Google Pixel 4 mit 64 GB: 749 Euro

  • Google Pixel 4 mit 128 GB: 849 Euro

  • Google Pixel 4 XL mit 64 GB: 899 Euro

  • Google Pixel 4 XL mit 128 GB: 999 Euro

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Fazit zu unserem Google-Pixel-4-Test

  • Das Google Pixel 4 bringt einige tolle Kamera-Features mit, die die Leistung der dualen Knipse deutlich steigern.

  • Das 90-Hz-Display des Google Pixel 4 konnte in unserem Test begeistern. Das Swipen funktioniert ausgesprochen flüssig, Inhalte werden gestochen scharf dargestellt.

  • Ein riesiges Manko ist die geringe Akkukapazität von 2.800 mAh beim Pixel 4. Da bieten andere Flaggschiffe mehr.

  • Alles in allem ist das Google Pixel 4 und 4 XL jedoch ein leistungsstarkes Handy und überzeugt mit einem top Preis-Leistungs-Verhältnis.

Foto: ©Google

Maro

Maro ist ein Phänomen, denn er liebt iOS und Android gleichermaßen. Beste Voraussetzungen, um neue Smartphones fair auf Herz und Nieren zu prüfen. Privat hat Maro eine dicke Katze und viel Humor.

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