Smartphone-Test: Das iPhone XR
Mit dem iPhone XR präsentiert Apple die günstige Variante der neuen iPhone-Generation. Wir haben das Device getestet.
Mit dem iPhone XR präsentiert Apple die günstige Variante der neuen iPhone-Generation. Wir haben das Device getestet.
Nach dem iPhones XS und dem XS Max ist nun auch das iPhone XR verfügbar. Apple brachte das neue Smartphone am 26. Oktober in die Läden. Fokus liegt dabei auf dem Preis, dafür bekommen die Kunden ein leicht abgespecktes iPhone-Modell in die Hände. Ob sich die Investition lohnt? Wir verraten dir, was im „Low-Budget“-iPhone steckt.
Ende Oktober 2018 startete der Verkauf von Apples iPhone XR. Das Ziel ist klar: Mit dem neuen, günstigeren iPhone sollen die Käufergruppen erschlossen werden, denen die Premiummodelle XS und XS Max bisher zu teuer waren – dafür bekommen sie auch nicht das volle technische Paket.
Viel tut sich beim Preis allerdings nicht. Die Kosten für das neue Low-Budget-iPhone bewegen sich trotzdem in relativ hohen Gefilden. Immerhin kann man für das gleiche Geld auch ein Premium-Android-Smartphone ergattern. Ob sich Android-Nutzer also vom iPhone XR überzeugen lassen, ist fraglich.
Doch gehen wir ins Detail: Das iPhone XR gliedert sich optisch voll in die iPhone-X-Reihe ein. Wem das Design gefällt, aber das iPhone X, XS oder XS Max bisher zu teuer waren, der kommt mit dem Spar-Modell vielleicht tatsächlich auf den Geschmack und zückt das Portemonnaie.
Zum Gehäuse: Das randlose Display des iPhone XR bekommt anstelle eines Edelstahlrahmens einen Rahmen aus Aluminium. Vorder- und Rückseite sind aus Glas. Dadurch ist es optimal vor Spritzwasser und Staub geschützt. Auch die Notch ist beim neuen Modell vorhanden: In der Kerbe befinden sich die TrueDepth-Frontkamera, die Infrarotkamera und andere Sensoren.
Mit 6,1 Zoll – also einer Bildschirmdiagonale von 15,5 cm – bewegt sich das iPhone XR größentechnisch zwischen dem XS (5,8 Zoll) und dem XS Max (6,5 Zoll). Bei der Auflösung kommt es nicht so gut weg: Lediglich 1.795 x 828 Pixel spendiert Apple dem iPhone XR – ziemlich wenig für das große Display. Der Unterschied zu anderen Bildschirmen ist also erkennbar, aber auch nicht dramatisch.
Am deutlichsten machen sich die technischen Einsparungen beim Display bemerkbar: Anstatt eines OLED-Bildschirms bekommt das Low-Budget-iPhone ein LCD-Display – von Apple Liquid Retina Display genannt. Das Display ist grundsätzlich okay, zeigt jedoch Schwächen bei der Schärfe und den Kontrasten. Mit einem OLED kann es bei weitem nicht mithalten.
Alle, die es bunt mögen, kommen mit dem iPhone XR allerdings voll auf ihre Kosten: Das iPhone XR gibt es in insgesamt sechs verschiedenen Farben – in Weiß, Schwarz, Rot, Koralle, Gelb oder Blau. Das gab es zuletzt beim iPhone 5C. Bei der eingeschränkten Farbauswahl der vergangenen Smartphone- und iPhone-Generationen ist das eine willkommene Abwechslung.
Mit dem A12 Bionic Chip bekommt das iPhone XR den gleichen Smartphone-Superprozessor wie die XS-Modelle. Der Prozessor zählt zu den besten Smartphone-Chips, die der Markt derzeit zu bieten hat. Von technischen Einsparungen ist hier also nichts zu spüren.
Der Chip ist mit zahlreichen technischen Raffinessen gespickt wie der Secure Enclave und Neural Engine für Augmented Reality und maschinelles Lernen. Zudem sorgt der A12 für eine ziemlich schnelle Bedienung und verbessert die Energieeffizienz des iPhone XR.
Der leistungsstarke Prozessor zahlt sich auch bei der Gesichtserkennung über Face ID aus: Das Zusammenspiel aus TrueDepth-Kamera, Secure Enclave und Neural Engine macht Face ID besonders sicher und schneller als noch mit dem A11-Chip. Dank maschinellem Lernen lernt die Kamera mit und erkennt dich bei der Face-ID-Gesichtserkennung sogar mit Hut und Sonnenbrille.
Und da wären wir auch schon bei der Akkuleistung: Laut Apple bringt der Akku im iPhone XR eine Kapazität von 2.942 mAh mit. Das Spar-iPhone soll bis zu 1,5 Stunden länger durchhalten als das iPhone 8 Plus. Die XS-Modelle bieten zwar ein wenig mehr Kapazität, jedoch ist zu erwarten, dass das XR im Praxistext mit einer besseren Laufzeit überzeugt. Der Grund dafür liegt nahe: Die abgespeckten technischen Bauteile sind energiesparender, allen voran das LCD-Display.
Wenn der Akku leer ist, lädst du das iPhone XR dank der Schnell-Lade-Funktion innerhalb von 30 Minuten zu 50 Prozent auf. Und da die Rückseite aus Glas ist, lässt sich das iPhone XR auch kabellos mit einem Qi-Ladegerät aufladen.
Das iPhone XR gibt es mit 64, 128 oder 256 GB internem Speicher zu unterschiedlichen Preisen. Andere kostenabhängige Unterschiede zeigen sich hingegen nicht. Zudem ist das iPhone XR Dual-SIM-fähig: Hierzulande nutzt du es mit einer Nano-SIM und einer eSIM; in Asien wird es zwei Steckplätze für physische SIM-Karten geben.
Natürlich kommst du mit dem iPhone XR bereits in den Genuss von Apples neuem Betriebssystem iOS 12.
Die TrueDepth-Frontkamera haben wir bereits erwähnt. Mit 7 Megapixel und einem 2,2 Weitwinkelobjektiv kann sich die Knipse sehen lassen. Dank Neural Engine zauberst du sogar den beliebten Bokeh-Effekt in deine Schnappschüsse.
Auf der Rückseite befindet sich beim günstigen iPhone XR keine Dual-Knipse wie bei den teureren Modellen. Trotzdem machst du mit der 12-MP-Rückkamera und dem 1,8 Weitwinkelobjektiv Fotos, die sich absolut sehen lassen können. Dank Smart-HDR holst du noch mehr aus deinen Motiven raus.
Der Porträtmodus bietet dir zudem die volle Tiefen-Kontrolle. Selbst nachträglich kannst du die Tiefenschärfe deiner Fotos noch verändern. Fazit: Auch ohne Dual-Kamera lassen sich also mit dem iPhone XR eindrucksvolle Fotos schießen.
Am 26. Oktober kam das iPhone XR in den Handel – einige Wochen nach dem offiziellen Verkaufsstart des iPhone XS und iPhone XS Max. Was hinter dem verspäteten Release steckte, ist unklar: Gerüchten zufolge sollen Produktionsprobleme eines Herstellers die Ursache dafür sein.
Auch wenn Apple vor allem die Sparfüchse unter den Smartphone-Kunden erreichen möchte, ein Schnäppchen ist das iPhone XR nicht. Die 64-GB-Variante bekommst du für 849 Euro und das iPhone XR mit 128 GB Speicherplatz für 909 Euro. Wer sich für das Modell mit 256 GB Speicher entscheidet, muss sogar 1.019 Euro berappen.
Dank des A12 Bionic Chips überzeugt das iPhone XR mit einer starken Leistung. Leider ist die Display-Qualität nicht so überzeugend.
Für eine günstige Alternative ist das iPhone XR recht teuer. Die Ausstattung ist in Ordnung; für wenige hundert Euro mehr gibt's aber das volle Paket.
Das iPhone XR kommt in sechs unterschiedlichen Farben auf den Markt. Das sorgt für Abwechslung auf dem Mobilfunkmarkt. Toll!
Am 26. Oktober 2018 ging das iPhone XR in den Verkauf.