Handy rooten - und für wen es sich lohnt

Gefährlich und nutzlos? Wir zeigen, warum das Rooten des eigenen Handys sinnvoll sein kann!

Handy rooten 500

Das eigene Handy zu rooten, ist nur was für Nerds? Nicht unbedingt: In diesem Artikel zeigen wir, wann es sich lohnen kann und welche Risiken es dabei gibt.

Root? Kenne ich nicht!

Das wundert uns nicht: Für den durchschnittlichen Handynutzer spielen Root-Zugriffe praktisch keine Rolle. Erfahrene Nutzer und solche, die es werden wollen, beschäftigen sich damit aber vor allem bei der Nutzung von Android.

Ein Root-Zugriff bedeutet im Prinzip, dass es sich um einen fast uneingeschränkten Zugriff auf viele Kernfunktionen des Betriebssystems handelt. Der Begriff selbst stammt aus der Linux-Welt, wo der Root im Prinzip so etwas wie der Administrator ist. Volle Zugriffsrechte auf das Betriebssystem gehen damit einher.

Damit lassen sich letztendlich Dinge anstellen, die Android (beziehungsweise die vom Hersteller des Handys modifizierte Variante) nicht eingeplant hat. Beispielsweise ist eine Deinstallation von Apps möglich, die der Hersteller fest im System verankert hat.

Auch die Lautstärke lässt sich über das eigentliche Maximum hinaus anheben und eine Anpassung der Menüführung und anderer Bereiche von Android ist ebenfalls möglich.

Die Vorteile eines gerooteten Handys...

Der Grund, warum die meisten Anwender ihr Handy rooten, ist jedoch ein anderer: die Installation von Custom-ROMs. Der bekannteste Vertreter dürfte mit Abstand CyanogenMod sein.

Denn Root-Rechte erlauben auch den kompletten Austausch des Betriebssystems gegen ein anderes Modell. Je nach Variante lassen sich dadurch schnelle Akkulaufzeiten realisieren, auch ein komplett anderes Bedienkonzept hinsichtlich der Menüführung oder mehr Leistung - meist durch Übertaktung von CPU und GPU - sind denkbar. Gewöhnliche Android-Updates funktionieren für dieses Handy dann aber nicht mehr.

Das klingt alles ganz toll? Stimmt! Trotzdem gibt es Gründe, auf einen Handy-Root zu verzichten.

... und dessen Nachteile

Offensichtlich sehen es die Hersteller nicht gerne, wenn deren Handys gerootet werden. Entsprechend erlischt auch die Garantie sofort, wenn sich der Besitzer Root-Zugriff zum Handy verschafft.

Immerhin: Die Gewährleistung bleibt intakt. Eine wesentlich größere Gefahr gerade für nicht besonders versierte Anwender besteht jedoch darin, das Handy durch den Rootvorgang unbrauchbar zu machen.

Wer Glück hat, rennt nur in einen Soft-Brick: Das Smartphone startet zwar nicht mehr, die Installation einer neuen Firmware schafft aber Abhilfe. Ein Hard-Brick ist selten und zerstört praktisch das gesamte Gerät.

Das Smartphone ist dann unbrauchbar und ein Fall für die Mülltonne. Gerade bei eher teuren Geräte à la iPhone steht somit ein recht hohes Risiko im Raum. Mehrere Hundert Euro lassen sich theoretisch innerhalb von Sekunden zerstören - auch, wenn die harte Variante des Bricks nur selten vorkommt.

Lassen oder machen?

Am Ende muss dies jeder Anwender für sich entscheiden. Die Risiken sind bekannt, der mögliche Gewinn aber ebenso. Abzuraten ist generell von der Idee, wenn man "nur mal gucken" will und eigentliche keine genaue Vorstellung davon hat, was man mit dem Root-Vorgang überhaupt erreichen möchte.

Wer nur hin und wieder ein paar Apps installiert und eigentlich von den Innereien seines Smartphones keine Ahnung hat, sollte ebenfalls vom Rooten Abstand nehmen.

Käufer, die wissen, was sie wollen, machen mit einem gerooteten Handy aber nichts falsch. Es besteht zwar die Gefahr, gefährliche Schadsoftware einfacher zu installieren.

Gerade dem typischen Nerd passiert dies aber eher weniger. Einige wenige Hersteller (wie etwa HTC) übernehmen außerdem die Garantie selbst dann, wenn offensichtlich gerootet wurde - vorbildlich!

Lisa

Lisa hat schon früher ihren kleinen Brüdern die neuesten Gadgets erklärt. Sie weiß aber nicht nur technisch viel, sondern auch, wo es in Hamburg die beste Pizza gibt.

Alle Artikel aufrufen
Themen dieses Artikels
Smartphone Android