Die (R)evolution der Emojis

Kann man sich noch vorstellen, ohne Emojis zu schreiben? Vielleicht. Aber kaum vorstellen kann man sich, wie neu diese Art der Kommunikation eigentlich noch ist.

Das Wort „Emoji“ setzt sich aus den japanischen Begriffen für „Bild“ und „Charakter“ zusammen. Denn entstanden ist das kleine Piktogramm in Japan, erfunden für eine mobile Plattform im Jahr 1999.

Erfinder Shigetaka Kurita entwickelte rund 180 Symbole, die gemessen an heutigen Standards recht reduziert wirken, gegenüber der Punkt-Strich-Optik der ersten Generation an Emoticons weit fortgeschritten war.

Was bedeuten Emojis?

In Japan verbreitete sich der Trend – wie so viele – rasend schnell. „Klein und niedlich“ ist ja dort ein Erfolgsrezept. Außerhalb Japans ließ der Siegeszug einigermaßen auf sich warten – nicht zuletzt durch eine Vielfalt von inkompatiblen Betriebssystemen.

Bis irgendwann die Dämme brachen. Und zwar spätestens 2010, als das Unicode Consortium die Emojis implementierte, und sie somit Google, Apple und anderen zur Verfügung standen. Ergebnis: Mittlerweile nutzen über 90% aller Online-User Emojis.

Doch auch ist die Frage spannend, welche Bedeutung die einzelnen Emojis heute haben. In Japan können einzelne Emojis nämlich eine ganz andere Bedeutung haben. Wir haben euch mal eine Übersicht zusammengestellt.

Internationale, generelle Verständlichkeit

Der Erfolg wird gern damit erklärt, dass Text allein zu Missverständnissen führen könne – ein kleines Bild dazu aber erklärt, wie ein Beitrag gemeint ist. Er addiere Bedeutungen oder Bedeutungsnuancen.

Diese Erklärung ist allerdings fragwürdig. Denn Bilder können schließlich genau so zweideutig oder noch mißverständlicher als Texte sein. So wurden verschiedene Shitstorms nicht allein durch fragwürdige Texte ausgelöst, sondern auch schon durch die Platzierung eines fragwürdigen Emojis.

Wirklich spannend ist es jedoch, zu beobachten, wie nationale oder sprachliche Eigenarten verschiedene Bilder generieren, die andernorts nicht mehr verstanden werden. Oder sagt ihnen das Emoji „Oden“ etwas? (Ein japanischer Eintopf, dort auch als Emoji beliebt.)

Schreitet dieser Trend voran, erübrigt sich jedenfalls das Hauptargument für die Bildersprache: Internationale, generelle Verständlichkeit.

Foto © Shutterstock / 483365833 / Nicotombo

Finja

Finja liebt gut gemachte Anwendungen und kennt (so gut wie) jede App. Wenn Sie nicht das Smartphone ihrer Freundin einrichtet, soll sie gerüchteweise auch mal in der analogen Welt unterwegs sein.

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