Das Handy reinigen & desinfizieren
Und plötzlich ist das Handy wie neu – wer sein Handy reinigt, kann bemerkenswerte Effekte erzielen. Wir verraten, wie’s geht.
Und plötzlich ist das Handy wie neu – wer sein Handy reinigt, kann bemerkenswerte Effekte erzielen. Wir verraten, wie’s geht.
Wir können unsere Finger bekanntlich ganz schlecht vom Smartphone lassen. Wissenschaftler haben sogar ermittelt, dass wir es bis zu 85 Mal am Tag zücken. Gleichzeitig befinden sich auf einem Quadratzentimeter Handoberfläche bis zu 3.900 Bakterien und auch Rückstände von Pflegeprodukten oder Schmutz können an unseren Händen haften. Da kann man sich leicht ausmalen, dass Smartphones häufig alles andere als sauber sind.
Viele haben sich schon daran gewöhnt, dass das Display voller Schlieren und die Rückseite mit Fingerabdrücken „verziert“ ist – und das ist nur der sichtbare Schmutz.
Das Reinigen des Handydisplays sollte zur täglichen Routine werden, ähnlich wie das Putzen der Brille oder morgendliche Zähneputzen. Als Bonus hast Du bei einem sauberen Display nämlich auch deutlich mehr von der Auflösung und den Farben.
Wie bei Brillen sind auch beim Reinigen des Smartphone-Displays handelsübliche Mikrofasertücher gut geeignet. Sie hinterlassen keine Schlieren oder Flusen und sind vergleichsweise schonend.
Du solltest allerdings nicht unbedacht auf dem Display herumschrubben und zudem vorher überprüfen, ob größere Krümel oder Ablagerungen auf dem Screen zu sehen sind. Diese solltest Du vor der Reinigung mit dem Tuch entfernen. Andernfalls können Kratzer auf dem Display entstehen, und diese wird man nur schwierig oder gar nicht mehr los.
Staub und Flusen können sich in der Steckverbindung festsetzen und den Kontakt zu den Kabeln stören. Wenn die Verbindung des Lade- oder Audiokabels instabil ist, kann das also auch an Verschmutzungen liegen.
Es lohnt sich aus oben genanntem Grund, mit einem Zahnstocher vorsichtig durch den Steckplatz zu fahren, bevor Du dir extra ein neues Kabel kaufst. Auf keinen Fall solltest Du einen metallischen Gegenstand dafür verwenden. Viele dürften überrascht sein, was sie alles aus dem Port fischen.
Ablagerungen am Mikro oder an den Lautsprechern können die Gesprächsqualität beeinträchtigen. Um dieses Problem zu lösen, reicht es häufig schon, kräftig zu pusten, da der Schmutz nicht so tief sitzt.
Verklebte und verschmutzte Knöpfe lassen sich häufig schlecht betätigen. Auch in diesem Fall können ein Zahnstocher oder ein Tuch Abhilfe schaffen.
Bevor es „Wasser marsch!“ heißt, prüfe unbedingt, ob Dein Smartphone wasserdicht ist. Je nach IP-Schutzklasse gibt es hier große Unterschiede. Bei einem Handy, das gegen Spritzwasser geschützt ist (Ab IP-Schutzcode 4), sollte ein feuchtes Tuch kein Problem sein.
Viele moderne Handys sind wasserdicht und können problemlos mit einem nassen Tuch gereinigt oder sogar kurz unter einen sanften Wasserstrahl gehalten werden. Ob Dein Handy wasserdicht ist, erkennst Du an der IP-Zertifizierung. Viele Geräte, wie beispielsweise das neue Samsung Galaxy S25 Edge, Google Pixel 9 Pro oder iPhone 16, haben die Schutzklasse IP68 und überstehen Wasserkontakt unbeschadet. Einige besonders robuste Modelle, wie das , sind sogar nach IP69 zertifiziert. Achte bei der Reinigung des Handys mit Wasser aber unbedingt darauf, dass der Wasserstrahl nicht direkt auf die Anschlüsse oder Kopfhöreröffnung gerichtet ist.
Wenn Du Dein Handy reinigst, solltest Du zum Schutz der Materialien und technischen Ausstattung auf einige Reinigungs- und Hilfsmittel verzichten. Wichtig ist auch, dass Du das Handy vor dem Reinigen ausschaltest und es nicht über ein Ladekabel mit dem Stromnetz verbunden ist. Das sind die wichtigsten No-Gos bei der Handyreinigung:
Chemische Reinigungsmittel: Viele chemische Reinigungsmittel enthalten Chlor, Alkohol oder andere Zusätze, die das Material Deines Handys beschädigen können. Möchtest Du Reinigungsprodukte verwenden, greife zu speziellen Reinigungsmitteln für Displays oder Smartphones.
Kein direkter Reinigungsmittelkontakt: Nutzt Du Reinigungsmittel beim Reinigen des Handys, trage diese nicht direkt auf das Gerät auf. Gib stattdessen etwas Reinigungsmittel auf ein geeignetes Tuch und wische damit Dein Handy ab.
Papiertücher: Auch Papiertücher eignen sich nicht zum Reinigen des Handys. Sie hinterlassen auf dem Display oft Streifen oder verursachen Kratzer. Außerdem fusseln Papiertücher beim Kontakt mit Feuchtigkeit.
Metallgegenstände: Verwende für die Reinigung von Anschlüssen und dem Mikrofon keine Metallgegenstände wie Nadeln. Hier besteht die Gefahr, dass Kontakte beschädigt oder ein Kurzschluss ausgelöst wird.
Druckluftspray: Teilweise wird Druckluftspray für die Reinigung von Anschlüssen empfohlen. Du solltest dieses jedoch nur sehr vorsichtig einsetzen, da schlimmstenfalls Staub und Schmutzpartikel durch die Druckluft tiefer ins Handy gepustet werden.
Tipp: Um weniger Arbeit mit dem Reinigen des Handys zu haben, kannst Du es durch eine Displayschutzfolie und Handyschutzhülle vor Verschmutzungen schützen.
Handy-Displays reinigst Du am besten mit einem Mikrofasertuch. Krümel und groben Schmutz solltest Du bereits vorab entfernen.
Desinfektionsmittel sprühst Du zunächst auf ein sauberes Tuch und wischst damit das Handy ab.
Wenn Du Dein Handy feucht säubern willst, prüfe vorher die IP-Schutzart.
Verschmutzte Steckverbindungen können die Verbindung zum Aufladen oder Musikhören stören.
Durch vorsichtiges Reinigen der Steckverbindung mit einem Zahnstocher kannst Du Flusen und Ähnliches entfernen.
Schmutz auf Mikrofon- und Lautsprecheröffnungen kann die Gesprächsqualität beeinträchtigen.
Für die Reinigung des Handys im Bereich von Anschlüssen, Mikrofon und Lautsprecher eignen sich ein weicher Pinsel sowie ein Zahnstocher ideal. Mit dem Pinsel lassen sich Staub, Flusen und andere lose Verunreinigungen einfach wegwischen. Abgelagerten Schmutz entfernst Du hingegen vorsichtig mit einem Zahnstocher aus Anschlüssen oder anderen Öffnungen. Verwende keinesfalls Nadeln oder andere Metallgegenstände, da sie einen Kurzschluss auslösen oder Kontakte beschädigen können.
Wie oft Du Dein Handy reinigen solltest, hängt vom Ausmaß der Verunreinigung ab. Das Display wischst Du im Idealfall täglich ab. Die Reinigung des übrigen Gehäuses reicht einmal pro Woche und die Reinigung der Anschlüsse einmal im Monat, sofern Du nicht vorher bereits eine starke Verschmutzung bemerkst.
Möchtest Du das Handy-Display reinigen und im Anschluss ein streifenfreies Ergebnis haben, verwendest Du destilliertes Wasser oder ein spezielles Reinigungsmittel für Displays. Reibe die Reinigungslösung mit einem Mikrofasertuch über das Display und wische anschließend einmal nach, um Streifen und Schlieren zu vermeiden.
Die Reinigung des Handys unter fließendem Wasser ist auch bei wasserdichten Modellen nicht zu empfehlen. Der Druck des Wasserstrahls führt schlimmstenfalls zum Eindringen von Feuchtigkeit ins Innere des Geräts. Stattdessen ist es besser, hartnäckigen Schmutz mit einem feuchten Tuch vorsichtig abzuwischen und das Handy vor dem Einschalten gründlich abzutrocknen.
©Fotos: Canva/pcess609, Canva/vichie81