5G-Netz – Bedeutung, Abdeckung und Geschwindigkeit

Das 5G-Netz setzt neue Maßstäbe in Sachen Geschwindigkeit. Doch was ist 5G genau und wie sieht es mit der Netz-Abdeckung in Deutschland aus?

Ein 5G-Emblem.

Als Nachfolger von 4G bietet das 5G-Netz mehr Leistung, höhere Geschwindigkeiten und kürzere Latenzen (Verzögerungen bei der Datenübertragung). Und der Netzausbau geht stetig voran; Stand Januar 2023 ist laut Bundesnetzagentur in rund 85 Prozent des Bundesgebiets 5G verfügbar. Zudem sind mittlerweile die meisten neuen Handys mit 5G ausgestattet. So verfügen die Premium-Modelle von Apple und Samsung bereits seit mehreren Generationen über ein 5G-Modul.

Was genau ist das 5G-Netz?

5G ist die fünfte Generation des Mobilfunkstandards und somit der Nachfolger von 4G. Die neuartige Technologie ermöglicht dank höherer Geschwindigkeiten einen Datenaustausch in Echtzeit. Dadurch ermöglicht 5G neue Anwendungen wie Virtual oder Augmented Reality oder auch das autonome Fahren.

Da 5G-Sendemasten eine geringere Reichweite als ihre Vorgänger haben, werden die Funkzellen kleiner und es gibt mehr von ihnen. Eine Funkzelle ist das jeweilige Gebiet, dem ein Sendemast zugeordnet ist.

Gleichzeitig sind die Anbieter beim Netzausbau wesentlich flexibler als noch beim 4G-Standard. Denn das 5G-Netz greift auf drei verschiedene Slices zurück: niedrige Latenzen, hohe Bandbreiten und geringer Energiebedarf. Die Provider können den Ausbau des Netzes entsprechend steuern – je nachdem, welche Eigenschaft im jeweiligen Gebiet am ehesten benötigt wird.

Das 5G-Netz ist da – und jetzt?

Viele Länder sind in Sachen 5G-Netz besser aufgestellt als Deutschland. Als erstes Land verkündete das – freilich sehr kleine – Fürstentum Monaco, sein 5G-Netz flächendeckend ausgebaut zu haben. In der Europäischen Union ist die Niederlande Spitzenreiter, gefolgt von Deutschland. Im weltweiten Vergleich sind allerdings Staaten wie Saudi-Arabien, Südkorea und die USA noch weit voraus.

Dabei mischt Deutschland schon seit 2019 im 5G-Zirkus mit. Im März versteigerte die Bundesnetzagentur die 5G-Netz-Frequenzen für insgesamt 6,5 Milliarden Euro. Die Mobilfunk-Provider wie Telekom, Vodafone, Telefónica (O2) und 1&1 erhielten den Zuschlag und teilten die Frequenzen untereinander auf. Das Wettrüsten begann.

Um 5G in Deutschland flächendeckend bereitzustellen, sind jedoch erhebliche finanzielle Investitionen von Seiten der Netzbetreiber nötig. Mehrere Milliarden Euro kostet es, das 5G-Netz in Deutschland wie geplant aufzubauen. Zahlreiche Mobilfunkmasten gilt es zu modernisieren und noch mehr neue zu errichten. Bis Ende 2025 wollen die Netzbetreiber Telekom, Telefónica, 1&1 und Vodafone ein bundesweites 5G-Netz errichten.

5G-Netz: Abdeckung in Deutschland

Für den 5G-Netzausbau in Deutschland gibt es eigens definierte Auflagen. Darin ist unter anderem festgelegt, dass Telekom, Vodafone und Telefónica den 5G-Standard – also den Zugriff auf Datenraten von 100 Mbit/s bei maximal 10 Millisekunden Latenz – bis Ende 2022 in 98 Prozent der Privathaushalte bereitstellen sollen. Die 1&1 AG, die erst etwas später ins Geschäft eingestiegen ist, hat entsprechend mehr Zeit und soll bis Ende 2023 25 Prozent der Privathaushalte mit 5G versorgen. Bis 2030 soll der neue Mobilfunkstandard dann in ganz Deutschland verfügbar sein.

Stand jetzt ist allerdings noch längst nicht jedes Gebiet in Deutschland mit 5G versorgt. Das liegt unter anderem daran, dass die Basisstationen vergleichsweise teuer sind und die Genehmigungsverfahren für Antennenstandorte in Deutschland europaweit am längsten dauern.

Die vier beteiligten Provider gehen beim 5G-Netzausbau zum Teil sehr unterschiedlich vor. Genauer gesagt setzen die Anbieter auf unterschiedlich hohe Frequenzen. Das hat letztlich sowohl Auswirkungen auf die Datenrate als auch auf die Reichweite.

Vodafone setzt beispielsweise vorrangig auf Frequenzen von rund 700 MHz. Damit kann der Provider eine größere Fläche abdecken, allerdings führt dies zu einer vergleichsweise niedrigen Übertragungsrate. Highspeed-Frequenzen gibt es bei Vodafone bislang fast nur in größeren Städten.

Das 5G-Netz der Telekom greift dagegen vermehrt auf 3,5-GHz-Frequenzen zurück, die Datenraten von bis zu 1 Gbit/s ermöglichen. Auch Telefónica baut vermehrt auf Frequenzen um 3,5 GHz, allerdings erreichen die entsprechenden Sender nur Raten von etwa 500 Mbit/s. Das 5G-Netz von 1&1 nutzt sowohl die 3,5-GHz-Frequenzen als auch Frequenzen im Bereich um 2,6 GHz. Ab 2026 können Kunden hier auch Frequenzen um 2,1 GHz nutzen.

Tipp: Wenn Du wissen willst, wie in Deiner Region der Stand der Dinge ist, empfehlen wir Dir die Online-Karten der Netzbetreiber. Schaue einfach auf den Websites der Provider vorbei, um Dir einen aktuellen Eindruck zu verschaffen. Alternativ hilft Dir die Karte zum Mobilfunk-Monitoring der Bundesnetzagentur weiter.

5G-Netz bietet eine höhere Geschwindigkeit

Das 5G-Netz kann mobiles Internet mit Übertragungsraten von bis zu 10 Gbit/s bereitstellen. Damit ist es rund 10- bis 100-mal schneller als 4G. Beachtliche Werte verspricht 5G auch im Bereich der Latenz: So ermöglicht der Mobilfunkstandard der fünften Generation einen Ping von einer Millisekunde, was de facto Echtzeitkommunikation bedeutet. Zum Vergleich: Die Reaktionszeit von 4G liegt ungefähr bei 20 bis 80 Millisekunden.

Warum ein leistungsfähigeres und schnelleres Netz nötig ist, bedarf kaum einer Erklärung: Schließlich ist die Datenmenge, der das Mobilfunknetz standhalten muss, seit Einführung des mobilen Internets rasant gestiegen – und ein Ende des Wachstums ist nicht absehbar. Vielmehr lassen internetfähige Geräte wie Wearables und Smart Home Devices die Menge an Daten immer weiter steigen:

Infografik: Gute Gr\u00fcnde f\u00fcr den mobilen Netzausbau | Statista

Mehr Infografiken findest Du bei Statista

Auf lange Sicht lassen sich die riesigen Datenmengen nur dank besserer und schnellerer Netztechniken verarbeiten.

5G: Bedeutung für Arbeits- und Lebenswelt

Wer sich mit dem 5G-Netz beschäftigt, stößt schnell auf das Schlagwort Internet of Things (IoT). Unter „Internet der Dinge“ sind internetfähige Maschinen und Gegenstände zu verstehen, die sich miteinander vernetzen lassen und die kommunizieren können.

Experten gehen davon aus, dass das IoT die Arbeits- und Lebenswelt der Menschen verändern wird. Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf die annähernde Echtzeitkommunikation, die das 5G-Netz ermöglicht. So könnte das High-Speed-Internet folgende Bereiche nachhaltig beeinflussen:

  • Industrie 4.0: Chips und Sensoren in Maschinen sollen eine zuverlässige Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) ermöglichen. Auf diese Weise lassen sich Arbeitsprozesse optimieren und wertvolle Ressourcen sparen.

  • Smart Living: Smart-Home-Geräte werden immer beliebter und werden mit 5G als Mobilfunkstandard wohl auf noch größeres Interesse stoßen. Echtzeitkommunikation und hohe Übertragungsraten sollen das Wohnen in Zukunft noch komfortabler machen.

  • Autonomes Fahren: Die Möglichkeiten im Bereich des autonomen Fahrens stoßen sowohl in der Industrie als auch bei Verbrauchern auf Interesse. An Autobahnen, Bundesstraßen und Landstraßen muss die Infrastruktur, die eine adäquate Echtzeitkommunikation ermöglicht, noch entstehen.

  • Ländliche Gebiete: Hier kann das 5G-Netz eine schnelle Alternative zu DSL darstellen und somit auch Verbesserungen wie zum Beispiel im Bereich der Telemedizin ermöglichen.

  • Bessere Netzstabilität: Gerade bei Großveranstaltungen kann das 5G-Netz dafür sorgen, dass es nicht zu einer Netzüberlastung kommt.

5G-Handy: Diese Modelle sind auf dem Markt

Auch wenn ein flächendeckendes 5G-Netz noch nicht ganz erreicht ist, hindert das die großen Smartphone-Hersteller nicht daran, mit einer beeindruckenden 5G-Flotte auf den Markt zu strömen. Hier findest Du eine kleine Auswahl der erhältlichen 5G-Smartphones im Überblick:

Doch auch in vielen Mittelklasse- oder Einsteiger-Handys ist das verbaute 5G-Modul mittlerweile zum Standard geworden. So musst Du für ein 5G-fähiges Handy nicht Dein Budget sprengen.

Tipp: In unserer Bestenliste findest Du die aktuell  besten 5G-Handys!

Hast Du Deinen 5G-Favoriten entdeckt? Dann schau gleich in unserem Online-Shop vorbei. Dort findest Du eine große Auswahl an 5G-Handys und erhältst auch die neuesten Modelle. Für alle Android-Fans halten wir auch die drei Modelle der brandneuen Samsung Galaxy S23 Serie (hier zum S23 Vergleich) bereit.

Oder hast Du Deinen Favoriten schon in der Hand und suchst noch einen passenden Vertrag? Kein Problem!  Unsere 5G-Tarife kannst Du auch ohne Handy buchen und mit Deinem eigenen 5G-Smartphone eine ultraschnelle mobile Datenverbindung zum fairen Preis genießen.

Fazit zum 5G-Netz

Hier findest Du nochmal alle wichtigen Informationen zum 5G-Netz übersichtlich zusammengefasst:

  • 5G verspricht Datenübertragungsraten von bis zu 10 Gbit/s sowie geringe Latenzen.

  • Seit Versteigerung der deutschen 5G-Frequenzen im März 2019 geht der Netzausbau langsam, aber sicher voran. In immer mehr Städten und ländlichen Regionen kannst Du den schnellen Standard nutzen, musst aber teils noch mit Netzlücken rechnen.

  • Stand Januar 2023 steht der 5G-Standard in rund 85 Prozent des Bundesgebiets zur Verfügung.

  • Viele Smartphone-Hersteller bieten hochkarätige 5G-Handys an. Zu den besten zählen das iPhone 14 sowie das Samsung Galaxy S23, die Du samt passendem 5G-Tarif in unserem Online-Shop bestellen kannst.

  • Wenn Milliarden Geräte und Maschinen weltweit vernetzt werden, wird das „Internet of Things“ mehr und mehr zur Realität.

FAQs

Was ist unter 5G zu verstehen?

5G ist die fünfte Mobilfunkgeneration und somit der Nachfolger von 4G. Das neue Netz bietet besonders hohe Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s sowie eine geringe Latenz. Damit ist mit dem 5G-Netz nahezu eine Kommunikation in Echtzeit möglich. 5G sorgt nicht nur für schnelleres und zuverlässigeres Internet, sondern spielt auch bei Smart-Home-Geräten sowie bei der Virtual oder Augmented Reality eine Rolle.

Wo gibt es 5G?

Die Telekom, Vodafone, o2 und 1&1 haben alle Frequenzen für das 5G-Netz ersteigert und bauen ihr Netz sukzessive immer weiter aus. Stand Januar 2023 ist in rund 85 Prozent des Bundesgebiets 5G verfügbar. Bis Ende 2025 soll das neue Netz dann flächendeckend ausgebaut sein. Wo genau 5G verfügbar ist, lässt sich auf Karten der Netzprovider oder auf der Karte zum Mobilfunk-Monitoring der Bundesnetzagentur nachsehen.

Wie finde ich raus, ob ich 5G habe?

Wo das 5G-Netz verfügbar ist, lässt sich auf den Netzabdeckungskarten der 5G-Betreiber nachschauen. Alternativ hilft die Karte zum Mobilfunk-Monitoring der Bundesnetzagentur weiter. Um das 5G-Netz nutzen zu können, ist ein Endgerät mit dem entsprechenden Chip notwendig. Ältere Smartphones lassen sich nicht nachrüsten. Wenn das Smartphone bei entsprechender Verfügbarkeit das 5G-Netz nutzt, wird dies automatisch auf dem Display angezeigt.

Foto: ©pexels.com/Zz

Mia

Mia fragt immer als erste, was das neue Smartphone außer Telefonieren, Fotografieren und Musikabspielen noch kann. Gut so. Mehr als neue Technik und das Internet liebt Mia nur ihren kleinen Sohn.

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