Android optimieren: So geht’s

Ladezeiten verringern, Speicherplatz schaffen, Nutzeroberfläche individualisieren – Android bietet zur Optimierung zahlreiche Funktionen.

Android Updaten 500

Das mobile Betriebssystem Android muss nicht so bleiben, wie es die Smartphone-Hersteller aufgespielt haben. Mit einigen Tricks lässt sich Android ganz leicht optimieren. Heißt im Klartext: Mit einigen Handgriffen kannst du dein Handy schneller, flexibler und sicherer machen. Im Vergleich mit iOS ist es diesbezüglich klar im Vorteil.

Apps löschen kann helfen

Zuallererst solltest du prüfen, ob du wirklich jede einzelne App brauchst, die auf deinem Smartphone installiert ist. Ein Handy-Game, das du vor Jahren mal wie wild gezockt hast, um es dann links liegen zu lassen, wäre im Papierkorb womöglich besser aufgehoben. Durch einen solchen Frühjahrsputz befreist du dein Handy ruckzuck von unnötigen Altlasten und machst es schneller.

Vor allem einige der vorinstallierten Apps haben für Nutzer häufig nur einen bedingten Mehrwert. Falls du also einige davon nicht benötigst, empfiehlt es sich, diese zu deinstallieren.

Manchmal ist diese Option allerdings nicht gegeben. In diesem Fall lassen sich die vorinstallierten Apps aber immerhin deaktivieren, wodurch du verhinderst, dass automatische Updates installiert werden. In diesem Artikel zu vorinstallierten Apps erklären wir dir, wie du die Apps ganz einfach löschen bzw. deinstallieren kannst.

Falls sich unter deinen Apps ein paar dicke Brocken tummeln, die massenhaft Speicherplatz wegnehmen, kann es sich auch lohnen, diese auf eine SD-Karte zu verschieben. So schonst du dein Gerät und sorgst unter Umständen dafür, dass es schneller läuft.

Mit Launcher-Apps Android optimieren

Einige Nutzer fühlen sich auf dem Homescreen ihres Smartphones nie richtig heimisch. Je nach Hersteller ist die Oberfläche vollgepackt, oder es fehlen nützliche Shortcuts und Icons. Ein überfrachteter Homescreen kann außerdem zulasten der Performance gehen. Sogenannte Launcher-Apps erlauben es, die Nutzeroberfläche flexibel anzupassen und auf das Nötigste zu reduzieren.

Zwei der beliebtesten und besten Launcher-Apps sind der "Nova-Launcher" ( Android) und der "Apex Launcher" ( Android). Beide Anbieter stellen auch kostenpflichtige Pro-Varianten mit erweiterten Funktionen bereit.

Übrigens: Im Vergleich zu Android sind Entwickler von Launcher-Apps in Apples Mobile-Betriebssystem iOS in ihren Möglichkeiten deutlich eingeschränkter. Dementsprechend gibt es deutlich weniger Apps, die dazu einen geringeren Funktionsumfang aufweisen. Eine Anwendung, die im Test recht ordentlich abschneidet, ist die App "Magic Launcher Pro" ( iOS. Kostenpunkt: rund 3 Euro.

RAM freigeben für Performance-Steigerung

So schnell wie in den ersten Tagen der Benutzung wird das Handy nie wieder – oder etwa doch? Wer seinen Arbeitsspeicher (RAM) im Auge behält, kann die Geschwindigkeit zumindest deutlich verbessern. Zunächst gilt es, sich einen Überblick über laufende Programme zu verschaffen: Welche Anwendungen laufen im Hintergrund? Wie viel RAM verbrauchen sie? Werden sie überhaupt benötigt?

Im Android-Menü findet man unter „Einstellungen“, „Apps“, „ausgeführte Anwendungen“ eine Liste der aktiven Prozesse. Hier wird auch der jeweils belegte Arbeitsspeicher eingeblendet.

Nach der Auswahl können die Apps geschlossen werden.

Besonders schnell und leicht lässt sich RAM mit externen Tools wie dem "Clean Master" (Android) freigeben.

Praktisch: Die Anwendung beinhaltet noch eine ganze Reihe weiterer Funktionen zur Entlastung von Rechenkapazitäten und Akku. So erkennt und deaktiviert sie beispielsweise Apps, die im Hintergrund immer wieder unerwünscht neu starten.

Apps im Hintergrund – nicht immer ein Nachteil

Allerdings können Apps, die im Hintergrund laufen, durchaus nützlich sein. Mail- und Messenger-Apps im Schlaf- oder Wartemodus belasten RAM und Akku nur geringfügig. Dafür melden sie sofort, wenn eine Nachricht eintrifft.

Wer häufig an die Grenzen des mobilen Datenkontingents stößt, sollte die „Hintergrunddaten“ seines Systems prüfen. Um Android zu optimieren, lässt sich für jede App festlegen, ob sie bei mobiler Verbindung ins Netz Daten abruft oder nicht.

Die Einstellung befindet sich unter "Drahtlos & Netzwerk" und dem Menüpunkt „Datenverbrauch“.

Altlasten vom Android-Speicher aufräumen

Ähnlich wie auf PC-Festplatten bleibt auch im Smartphone-Speicher einiges hängen, was nicht gebraucht wird, zum Beispiel beim Deinstallieren von Apps. Cleaning-Tools wie das kostenfreie "SD Maid - Systemreiniger" ( Android) oder der oben erwähnte Clean Master entfernen zuverlässig Dateirückstände__ und nicht genutzte Dateien.

Durch einen Reinigungsdurchlauf können häufig einige hundert Megabyte freigegeben werden. Ein besonders großer Faktor ist dabei der Systemcache, aber auch Datei-Dubletten können mehr Speicherplatz wegnehmen, als man gemeinhin annehmen würde.

Android optimieren: Mit Root-Zugriff die Leistung steigern

Der Root-Zugriff gewährt uneingeschränkte Systemrechte, auch solche, die der Hersteller nicht vorgesehen hat. Es lassen sich alle Apps deinstallieren und vorher nicht mögliche Einstellungen im Menü vornehmen – sogar das ganze Betriebssystem wird austauschbar.

Bei vielen Smartphones lässt sich mit einem Root-Zugriff außerdem der Arbeitsspeicher über die microSD-Karte erweitern. Zur RAM-Erweiterung wird neben dem Root-Zugriff eine App wie der Roehsoft-RAM-Expander benötigt. Das Rooten und der RAM-Ausbau sind allerdings nur etwas für erfahrene Nutzer.

Beim Rooten erlischt nämlich die Garantie des Herstellers, und im schlimmsten Fall kommt es zu einem „hard Brick“ – ein Systemschaden, der sich nicht beheben lässt. Tipp: Hier verraten wir dir alle Vor- und Nachteile des Handy-Roots.

Android-Optimierung hat ihre Grenzen

Freigegebener RAM und ressourcenschonende Apps können dem Smartphone Beine machen – Wunder darf man allerdings nicht erwarten.

Die Akkuleistung nimmt zwangsläufig ab, je länger ein Gerät in Benutzung ist, und aktuelle Apps und Web-Anwendungen werden immer ressourcenhungriger. Deswegen gilt es, genau hinzuschauen, wenn Apps das Blaue vom Himmel versprechen.

Android optimieren: Das Wichtigste im Überblick

  • Bei Apps, die du nicht wirklich brauchst bzw. schon länger nicht mehr benutzt hast, empfiehlt sich eine Löschung. Alternativ kannst du die Anwendungen auf eine SD-Karte ziehen.

  • Der Android-Homescreen lässt sich durch Launcher-Apps wie Clean Master anpassen.

  • Durch die Freigabe von Arbeitsspeicher kannst du die Ladezeiten verkürzen.

  • Cleaning-Apps wie SD Maid helfen dabei, schnell und flexibel Speicher-Ressourcen freizugeben.

  • Mit einem Root-Zugriff lässt sich der RAM über microSD erweitern.

Lisa

Lisa hat schon früher ihren kleinen Brüdern die neuesten Gadgets erklärt. Sie weiß aber nicht nur technisch viel, sondern auch, wo es in Hamburg die beste Pizza gibt.

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Android Ratgeber Redaktion