Ist eine Handyversicherung sinnvoll?

Ist die Handyversicherung ein sinnvoller Schutz? Mitentscheidend sind der Wert eines Geräts sowie bestimmte Versicherungsdetails.

Ein Smartphone unter Wasser.

Solche Horrorgeschichten hört man immer wieder: Neues Smartphone schon nach einer Woche „mit Spider-App ausgestattet“, defekter Home-Button raubt einem den letzten Nerv, Sonnencreme ausgelaufen, das Gerät ist hinüber und der Urlaub gleich mit.

Mit der entsprechenden Versicherung haben viele dieser Geschichten doch noch ein Happy End. Wir erklären, wann sich eine Handyversicherung lohnt, welche Leistungen sie bietet und worin sich die Policen unterscheiden.

Lohnt sich eine Handyversicherung?

Smartphones werden immer wichtiger – und immer teurer. So zahlt man im Jahr 2022 für ein High-End-Gerät schon mal 800 Euro und mehr. Zur Erinnerung: Das erste iPhone kostete seinerzeit 399 Euro.

Je höher der Kaufpreis des Smartphones ist, desto eher lohnt es sich, eine Handyversicherung abzuschließen. Allerdings lässt sich schwerlich sagen, ab welchem Betrag genau sich der Abschluss einer solchen Versicherung lohnt.

Wichtig: Eventuell ist dein Handy auch über deine Hausratversicherung abgesichert. Informiere dich am besten diesbezüglich, bevor du eine Handyversicherung abschließt.

Was ist durch eine Handyversicherung abgedeckt?

Das Display ist so etwas wie die Achillesferse des Smartphones. Auch wenn die Screens vieler Smartphones mittlerweile mit Gorilla Glass oder einer anderen Schutzschicht überzogen sind, kommt es immer noch bei vielen Nutzern zu Beschädigungen am Bildschirm.

Daneben zählen ein kaputter Akku, defekte Tasten, Wasserschäden sowie defekte Lautsprecher, Kameras und Mikrofone zu den häufigsten Schäden. Nun stellt sich natürlich die Frage, in welchem dieser potenziellen Schadenfälle eine Handyversicherung greifen würde.

Gesplitterte oder zerbrochene Displays und andere Sturzschäden decken die meisten Handyversicherungen ab. Gleiches gilt für Feuchtigkeitsschäden. Die Versicherungen übernehmen im Schadenfall die gesamten Reparaturkosten. Ein Versicherungsschutz bei Diebstählen stellt dagegen in nahezu allen Handyversicherungen eine Wahlleistung dar.

Wenn keine Reparatur möglich ist oder die Reparaturkosten in keinem Verhältnis zum Wert des Smartphones stehen, kommt es auf die Versicherungsbedingungen an. In solchen Fällen kommen verschiedene Beteiligungsmodelle zum Einsatz. Meist wird dafür der Wert des Geräts zum Zeitpunkt des Schadens (sogenannter Zeitwert) herangezogen.

Übrigens: Sollte dein Smartphone nicht mit dem neuesten Gorilla Glass ausgestattet sein, lohnt es sich, eine Displayfolie zu verwenden, um den Screen zu schützen. In diesem Artikel erklären wir dir, wie du sie anbringst.

Unterschiede zwischen den Handyversicherungen

Grundsätzlich gilt: Je mehr das Smartphone gekostet hat, desto höher fällt auch der monatliche Versicherungsbeitrag aus. Manche Policen sehen im Schadensfall auch eine Selbstbeteiligung vor. Besonders was diesen Punkt angeht, solltest du vor Abschluss die Versicherungsbedingungen genau prüfen. So kannst du besser beurteilen, ob die Handyversicherung für dich wirklich sinnvoll ist.

Variabel ist auch die Schadensumme – das ist der maximale Betrag, für den die Versicherung aufkommt. Er sollte immer dem Neupreis des versicherten Geräts entsprechen. Unterschiede existieren zudem hinsichtlich der Versicherung von Verschleiß- und Elektronikschäden.

Was ist im Fall der Fälle zu tun?

Kommt es zu einer Beschädigung des Handys, solltest du diese möglichst schnell melden. Welche Fristen dafür gelten, hängt von der jeweiligen Versicherung ab. Handelt es sich um einen sichtbaren Defekt, ist es sinnvoll, an Ort und Stelle ein Foto davon zu machen, falls ein zweites Gerät gerade zur Verfügung steht.

Beachte: Zwar erstatten dir die meisten Versicherungsunternehmen die Reparaturkosten bzw. den Zeitwert des Geräts. Es gibt aber ebenso Versicherer, die sich im Fall der Fälle lediglich zur Beschaffung eines adäquaten Ersatzhandys verpflichten. Auch deshalb solltest du dir vor Abschluss einer Handyversicherung unbedingt das Kleingedruckte lesen.

Und wann sollte man nun eine Handyversicherung abschließen? Am sinnvollsten ist eine Versicherung bei einem Neugerät. Schließlich ist bei einem solchen Smartphone nicht nur die Angst vor Schäden, sondern auch das finanzielle Risiko am größten. Weil mit steigendem Gerätealter der Wert sinkt, lohnt sich der nachträgliche Abschluss einer Versicherung häufig nicht.

Bei manchen Versicherungsunternehmen ist es auch gar nicht möglich, eine Handyversicherung abzuschließen, wenn das Gerät schon ein gewisses Alter erreicht hat.

Tipp: Wenn dein Handy nicht mehr zu retten ist, solltest du es in jedem Fall fachgerecht entsorgen. Hier zeigen wir dir, wie du dabei am besten vorgehst.

Das Wichtigste im Überblick

  • Du fragst dich, wann eine Versicherung fürs Handy sinnvoll ist? Die kurze Antwort darauf: vor allem dann, wenn das Gerät noch (relativ) neu ist.

  • Schäden durch Stöße sind in aller Regel durch eine Handyversicherung abgedeckt, Abhandenkommen durch Diebstahl dagegen nur bei bestimmten Tarifen.

  • Sollte das Smartphone so beschädigt sein, dass es nicht mehr zu retten ist, erstatten die meisten Versicherer den Zeitwert des Geräts.

  • Kommt es zu einem Schaden, solltest du deiner Versicherung so schnell wie möglich Bescheid geben.

  • Die Schadensumme sollte immer dem Neupreis des Smartphones entsprechen.

Foto: © Fotolia/Yuri Bizgaimer

Lisa

Lisa hat schon früher ihren kleinen Brüdern die neuesten Gadgets erklärt. Sie weiß aber nicht nur technisch viel, sondern auch, wo es in Hamburg die beste Pizza gibt.

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